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V. Jahrgang, XXV. Stück, den 21. Junii 1775.
I. Wissenschaften.
Wien
II. Vermischte Nachrichten.
Fortsetzung der Muthmaßungen, von Ursprung und dem rechten Vaterlande der Zigeuner.
www.univie.ac.at/hungdigi/foswiki/bin/vi...erlande_der_Zigeuner.
www.univie.ac.at/hungdigi/foswiki/bin/vi...zeigenJgVSt%FCckXXIV
/// in klar text:
(200)
in der Nubischen Sprache Manron, zigeunerisch, Maro.
Diese Muthmaßung des Vulkanius verdienet allerdings vor vielen andern einen Vorzug, weswegen sie auch Thomasius seines Beyfalls gewürdigt hat. Es finden sich aber noch manche Zweifel und Schwierigkeiten in den Gründen, aus welchen er dieselbe hergeleitet: denn es stehet noch dahin, ob die Nubier ihr Vaterland jemals klein Egypten nannten. Es ist eine Frage: ob nicht die Sprache der Nubier und der Egypter eine und eben dieselbe sey? Und nachdeme wir oben aus Zeugnißen erwiesen, daß die Sprache der Egypter von der Zigeuner Sprache ganz unterschieden ist, so könnte in diesem Falle von der Nubischen das nämliche gesagt werden. Der Grund, daß sich die Inwohner Nubiens eben sowol, wie die Zigeuner zum Christenthum bekennen, gibt der Sache, ein sehr geringes Gewicht, und sie gewinnet dadurch auch kein besseres Ansehen, wenn man die Sitten und äußerliche Gestalt dieser Völker gegen einander hält und vergleichet. Und wenn
eine zufällige Ueebereinstimmung der Sprachen hinlänglich seyn sollte, die Abstammung eines Volks von dem andern vest zu setzen, so hätte man schon längst uns Ungarn unter die Nachkommenschaft Abrahams ordnen und zu seinen Kindern machen müssen: nachdeme die Ungarische Sprache sowol in Wörtern und in der Aussprache, als auch in den Abänderungen und Beugungen derselben, mit der Ebräischen so genau übereinstimmet *). Was also Vulkanius hier von der Sprache der Nubier gesagt hat, ist viel zu wenig, einen untrüglichen Schluß zu machen, und dadurch ganz sicher zu erweisen, daß unsere Zigeuner ihre Landsleute seyn müßten. Wir finden in der Sprache viel mehrere Wallachische, Griechische auch Persische Wörter, als vielleicht Nubische darinne vorhanden sind.
*) Dieses hat besonders Franciscus Foris Otrokocsi in seinem Buch, Origines Hungariae Part. I. cap. VIII p 281. u. f. mit vieler Mühe und Fleiß auf eine sehr gelehrte und gründliche Art dargethan, und mit vielen Beyspielen erwiesen.
(Die Fortsetzung wird folgen.)
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Topic revision: 13 Sep 2012, KatalinBlasko
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